McLuhan, der große Vordenker der digitalvernetzten Gegenwart, hat prophezeit, daß die neuen elektronischen Medien alles verändern werden, und zwar in einem Umfang, den wir uns noch nicht ausmalen können. Die Veränderugen sind enorm, und in ihrer Tragweite nicht einmal ansatzweise umfassbar. Es wird sich von dem Begriff der Kindheit bis zum Begriff Alter, über die Differenzierung zwischen Natur und Nicht-Natur (die ja bislang auch schon etwas höchst schwammiges war) alles umdefinieren und neustrukturieren. Wir werden einander anders wahrnehmen und einander anders erkennen. Wir werden uns selbst anders erkennen, und wir werden Zeit für Sachen haben, die es dann gar nicht mehr geben wird. Ein erster Vorbote dieser neuen elektronischen Wirklichkeit ist sicher schon vor Jahrhunderten die Erfindung des Geldes gewesen, und diese Erfindung hat ja auch alles verändert und massiert alles bis heute immer mehr durch. Selbst kulturelle Veränderungen können immer mehr wie Geld gesehen werden und funktionieren wie der Markt funktioniert. In "kleinste Informationsteilchen aufgesplittert erleben wir eine ewige Collage des Nebeneinanders, ein sich dauerndes Abwechseln von ja oder vielleicht, von Bierflaschen neben Kupferstichen, inmitten einer immer mehr zunehmenden Kälte" (frei nach "Network"). Die Vernetzung der Welt wird alles untereinander verbinden, was ohnehin schon verbunden ist, und alles wird sich ins Nichts zurückziehen - was eine neue Qualität bedeutet; das Nichts ist schon da, denn zu erkennen, daß es gerade das Fehlen jeglicher moralischer Grundwerte in der Natur ist, was uns erst die Existenz ermöglichte, ist so schmerzhaft, daß nur eine geballte Ladung Hyperspeed, Gottesvisionen, Kubismus, Impressionismus, Phantastik, WM, Größenwahn, Humanismus und Popcorn uns diesen sterilen Wahnsinn überstehen lässt, der täglich auf unsere Nervenenden eintrommelt: Das Leben ist ein kurzes Aufflackern im Nichts des ewigen, dunklen Alls, und das ist die wunderbarste Sache, die wir erfassen können, sonst ist da nichts. Aber ist das so wenig?
An alle, die mich lesen:
ich war ja in Urlaub, und da habe ich nur ganz wenig Internetzugang gehabt, was kein Fehler war. Die zwei Umfragen hier drin waren eher ein Test, das Niveau dieser Seite wird NICHT auf Titanic-Level daherkommen (obwohl ich die Spezial-Idioten ganz gerne lese).
Hier ein Bild, welches den optischen Höhepunkt meiner 112 Fotos markiert, die ich in der vergangenen Woche geschossen habe. Ich liebe dieses Bild.
Bis demnächst,
Euer David