lyrik & ich



meine beziehung zu lyrik ist vergleichbar mit einem zarten pflänzchen, welches langsam wurzeln schlägt. ganz am beginn meiner kreativ-künstlerischen "laufbahn" schrieb ich die üblichen pubertären hass- und schmerzgedichte, postulierte damals die "machtlosigkeit des wortes" und fasste alles an wahrem schmerz und erfundener weisheit in kurze "gedichte", die teilweise sehr komisch, teilweise sehr tragikomisch waren. rotzige schimpfwörter wie arsch, schwanz und scheisse kamen in diesen gedichten recht oft vor; eine auflehnung gegen das establishement, eine undergroundhaltung halt. das selbst-schreiben von gedichten dünnte sich recht bald aus, die malerei beschäftigte mich weit mehr, die musik aber auch. ich schrieb dann später aus anlass einer zunächst glücklichen liebeserfahrung ein einziges gedicht mit dem titel "wald", welches ich - von seltenen komprimierungsgeDICHTen für bildkompositionen - auch als ansatzweise lyrischen versuch gelten lassen kann. über einen lieben freund von mir, der dichter ist, fand ich in den letzten jahren zugang zur lyrik, indem ich sie nicht nur - wie in der pubertären zeit - selber schreibe, sondern auch wirklich HÖRE und LESE. dieser zugang, dass nämlich gedichte komprimierte wirklichkeitsausschnitte sind, die geHÖRT und geSPROCHEN werden sollen, hat mir die schönheit und universelle einsatzmöglichkeit von begnadeter lyrik erschlossen. ich konnte das begnadete, unfassbare glück erfahren, gedichte mit meinen eigenen fingern in musikstücke zu übertragen - mein lieber dichterfreund trug mir in vielen nachmittagssitzungen seine gedichte vor, und ich reagierte improvisatorisch am keyboard - was mir teilweise so gut gelang, dass mein dichterfreund meinte, ich hätte ihm aspekte seiner werke offenbart (durch meine musik), die er selbst noch gar nicht erkannt hatte. was ich auch gerne mache: gedichte auswendiglernen. es gibt fast nichts schöneres, als zur rechten zeit, am rechten ort, dem menschen - oder der menschin -, der - oder die - es zu schätzen weiss, ein exakt passendes kurzes gedicht ohne papierunterstützung vorzutragen - und sei dieser mensch - oder die menschin - auch "nur" mann selbst. autorInnen, deren gedichte ich schätze/liebe/brauche:

rainer maria rilke josef weinheber georg trakl friedrich hölderlin thomas bernhard hermann hesse j.w.v.goethe ingeborg bachmann christine lavant heimito von doderer ...obiger hat zwar meines wissens nur 2 gedichte geschrieben (das eine davon ist das motto zur berühmten "strudelhofstiege"), die sind aber beide so schön, dass er hier nicht fehlen darf...
martin chingas badarell charles baudelaire und einige andere...




eventuell gibt es unter diary mehr davon.

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alles Gute zum...



ich möchte an dieser stelle allen, die diese seite hin und wieder besuchen und sich darüber freuen, dass es sie gibt, zu meinem heutigen geburtstag alles Gute wünschen. vor 33 jahren, am 17. september 1970 bin ich auf die welt gekommen.




eventuell gibt es unter diary mehr davon.

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story zum portrait



all jene, die seit dem eintrag mit dem schopenhauer-portrait nun gespannt auf die hintergrundgeschichte zu meinem 3000-portrait-projekt warten, werden nun bedient.

ist ist schon gut 14 jahre her, als ich damals meine künstlerische ausbildungsstätte, die ich in der wiener kunstschule aufgeschlagen hatte, verändern wollte. ich wollte damals in die "hochschule für angewandte kunst" und dort in die meisterklase von maria lassnig aufgenommen werden. also packte ich meine besten zeichnungen zusammen, packte sie in ein mäppchen (50*70 cm) und pilgerte in die hochschule: anstellen in der frühe - stundenlang - warten vor der meisterklasse, vorlegen der mappe den assistenten (leider ist maria lassnig damals gerade in pension gegangen, was bedeutete, dass nur ihre assistenten meine zeichnungen vorgelegt bekommen haben). maria lassnigs klasse hatte mich deswegen interessiert, weil sie auch eine abteilung für trickfilm dort beherbergt. ich lege also meine zeichnungen vor, der assistent und die assistentin lassen ihre augenäpfel zögerlich und sehr oberflächlich über meine elaborate schweifen und schicken mich dann zu einer grafikklasse, zum herrn "erben" im haupttrakt, der mich prompt wieder zurück in die lassnigklasse sendet. dort mache ich dem assi eine kleine szene und bitte ihn, meine zeichnungen nocheinmal anzusehen und mir zu verraten, was ihm da denn nun wirklich fehle. im folgenden bekam ich die peinlichste zurschaustellung von pädagogischer/künstlerischer/menschlicher etc. unzulänglichkeit in meinem gesamten leben. der assi machte meine zeichnungen als stümpereien herunter, sagte, ich würde nie (!) ein portrait zeichnen können, und gab sogar zu, dass er selber kaum zeichne (!). als eine konsequenz dieses gesprächs begann ich einige monate später mein 3000 portrait-studien projekt, und zeichnete täglich 3 portraits, bis das mass (3000 stück) voll war. die portraits sind alle im format DIN A4, die meisten mit tusche (freihändig) und viele nach kleinen fotos aus einem alten brockhaus-lexikon. manche portraits sind auch mit aquarell, buntstift, collage, mischtechnik oder pc angefertigt worden. das projekt wurde nach etwa 4 1/2 jahren beendet (mit einer pause von etwa einem 3/4 jahr) und das thema portrait (und das thema "hochschule für angewandte kunst als ernstzunehmendes institut") ist für mich damit abgeschlossen.




eventuell gibt es unter diary mehr davon.

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diese seite gibt es seit 8183 tagen, ich schreibe und gestalte hier erst seit 12.8.2003.
Last update: 20.07.10, 19:54

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    wer es geschafft hat, aus dem holocaust seines eigenen erbes etwas anderes gemacht zu haben als einen bequemen grabstein, sollte als "überlebender" gelten. keith jarrett, "the survivors suite" (in deutsch übersetzt von mir selbst)

    von david ramirer (14.02.06, 11:24)


    winterlicht
    ich wünsche allen besuchern meines blogs erholsame feiertage und ein schönes und erfolgreiches jahr 2006.

    von david ramirer (27.12.05, 09:04)


    manderlay
    nachdem dogville mich damals ja schier aus den socken geworfen hat, konnte ich mich gestern definitiv nicht zurückhalten und musste mir selbstverständlich die fortsetzung der trilogie, manderlay, im kino ansehen. und wieder war das selbe, für mich als zuseher sehr bewährte, konzept umgesetzt worden, auf den üblichen schnickschnack und effektwahnsinn des kinos zu verzichten. wieder spielte alles auf einer bühne im studio, und es war neuerlich möglich, die physiognomien und die beziehungen der personen zueinander intensiver wahrzunehmen als bei den meisten anderen filmen. für manche stellte sich ja schon bei "dogville" die frage: ist das kino? - oder ist das theater? m.e. ist das eindeutig kino: es wurde auf das subtilste mit farben gearbeitet, die dunkelheit war fast spürbar, wenn sie nur zaghaft farben freigab, und die komposition der einzelnen kapitel schlug auf das eloquenteste den bogen zwischen dem medium film und der modernen malerei. es gibt.......

    von david ramirer (23.12.05, 10:04)


    eis - struktur

    von david ramirer (14.12.05, 18:52)


    diesmal ein dezemberliches literatur-gewinnspiel
    (c) by ernst ramirer wer mir sagen kann, warum mich dieses foto an den roman "walden" von h.d.thoreau erinnert (genaues zitat und kapitelangabe erforderlich), erhält eine collage nach wahl, ausgedruckt auf hochwertigem photopapier, handsigniert. einsendeschluss gibt es keinen, wenn das zitat da ist, macht sich eine collage auf den weg. der rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

    von david ramirer (14.12.05, 09:41)


    hand

    von david ramirer (13.12.05, 10:15)


    touristen

    von david ramirer (12.12.05, 17:51)


    collage #357
    reflexions on tilaks benno-evening, 20051126

    von david ramirer (05.12.05, 16:33)


    aktiver leuchter

    von david ramirer (05.12.05, 12:17)


    lediglich neuigkeiten von der referrer-front...
    ich bin derzeit offenbar absoluter spitzenreiter in österreich, wenn man lediglich das wort lediglich bei google eingibt. freut mich irgendwie.

    von david ramirer (02.12.05, 13:07)


    wenn nebel gefriert...
    ...ergibt das einen schönen stacheldrahteffekt, der so gut wie alles überzieht.

    von david ramirer (02.12.05, 10:12)


    Da mir gesagt wurde, daß diese Anmerkung auf Homepages zu finden sein muss, möchte ich das hier loswerden: Ich übernehme für den Inhalt der Links, die ich auf dieser Seite eventuell einbaue, keine Verantwortung. Der Inhalt und die weiteren Links, auf die diese Seiten verweisen, sind mit mir in keinem wie immer gearteten Verantwortungsverhältnis und ich distanziere mich von den dort gemachten Äusserungen und den dort abgebildeten Bildern und den dort verbreiteten Weltanschauungen und den dort beschriebenen Vorgängen, der detaillierten Beschreibung des Austausches von Körperflüssigkeiten, der Abbildung von überdimensionierten primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen, der Verbreitung von faden Inhalten und Nachrichten von gestern, debiler sinnloser Flash-Animationen und ekelhaften Werbebannern. Also: wenn Euch was auf den anderen Seiten nicht passt, dann weint nicht mir in den Schuh.

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