Mittwoch, 4. Februar 2004
Kommentare von einem lieben Freund Mein lieber Freund Alex hat sich nicht nur die Mühe gemacht, alle meine ersten 16 Collagen anzusehen, nein, er erfreute mich darüberhinaus mit den folgenden 16 Kleinoden an Kunstbetrachtung, die mich sehr, sehr gefreut haben. ich copy und paste sie mit seiner Erlaubnis hier in unredigierter Form und wünsche gute Unterhaltung... 1: subtil versteckt der Hintern, wirkt fast wie eine Illustration in einem Gesundheitsmagazin (zB: Geist & Gehirn, ganz interessant). Viel Mensch, doch größtenteils farblos: paßt zu unserer Spezies. 2: eine meiner Lieblingscollagen, obwohl natürlich aus dem technischen Department die Kommentare kommen: "Ja, organische Strukturen zusammenschmeißen, kurz beten und schon hat man ein feines Bild." Diese braunen Flecken verstehe ich nicht ganz, oder auch: verwirren mich. 3: was ich mich bei einer klareren Collage der Reihe wie dieser hier frage ist: steckt da eine Story drinn, und ich muß gestehen, daß meine Phantastie schon lange nicht mehr reicht, sich eine Geschichte rein/rauszufabulieren. Ganz toll die Äpfel und der Baum, ebenso die Knie,die Noten hinter den Kameraleuten. Linke Ecke, unter der Sonnenuntergangslandschaft, so rot mit grau/schwarz auf weiß: keine Ahnung, was DAS sein könnte. "e name=m hoch2" ließ mein Reflex unten. 4: hurrah, hier sprudelts. Hier sehe ich klar und deutlich eine Story: Frau Kidman: POW … in die Goschen. Finde ich lustig, diesen Gegensatz, ist doch des Nicol'sche unser aller Lieblingsporzellanpüpp'sche, trotzdem "Auch die Mona Lisa geht kaputt", bzw "Ich wollte etwas Schönes zerstören." - Dazu noch die Erklärung, daß hier ein Kampf um die Wahrheit stattfindet. Lese ich mal so: ist die Kidman zu ertragen oder nicht? Kleiner Ausflug eigentlich dazu nötig, damit wir uns beide auf den jeweiligen Kidman-Stand bringen, aber kurz gesagt: anfangs hat sie mich nicht mal interessiert, aber bei Eyes Wide Shut und Portrait of a Lady habe ich gemerkt, die kann schauspielern und zwar gar nicht mal so übel. Schließlich muß ich gestehen, daß ich Moulin Rouge einen großartigen Film finde, aber ich hatte es ja schon immer mit barocker Pracht. Trotzdem bleibt Frau Kidman mit ihrer Unschuldigkeitsauro bisweilen unertraglich, und mit Herrem Williams Videos drehen, ja ja. Was hat das alles noch mit dieser Collage zu tun: POW. Ab und zu diesen auffällig Schönen geistig einen kleinen Klapps geben (Zähneschepper). – Einen Kritikpunkt noch: dieses Gauss'sche Schneegestöber mit Winz-Konfettis ist meinen Augen nicht so angenehm. Da kommt noch ein ganzes Bild, daß mir mehr weh tut als Spaß macht -- (Und wenn Frau Kidman ihren Bizeps anspannt, kommen DVD-Player raus? Jupp.) 5: der Farbklang ist gruselig, unheimlich, all die Hintergrund-Diagramme und Schematas lassen sofort an Militär, Genforschung und schlimmstes denken. Links der flachliegende Kopf in Rot könnte das Zombikind des Zuchtexperiments sein (wir sehen das Kennenlernen der Probanten links oben, Umarmungen im Hintergrund rechts unten (Richard Gere: Atemlos? oder Patrick "the ugly Swan" Swaezy: Dirty Dancing?). Wer macht diese üblen Mabuse/Frankenstein-Experimente: eine geheime Gesellschaft namens "The Network". Ihr Erkennungszeichen ist die am unteren Bildrand etwas links von der Mitte zu findende Rose. 6: Flashig und als ich das Glas entdeckte hab ich geschmunzelt, einfach, weil ich das Bild einige Zeit gesehen habe, bevor ich das Glas entdeckte. Sonst: Rot! Die Hand hat 4 Finger und einen Daumen. Erinnert stark an ein Sandman-Cover von McKean und schließlich enthält das Bild E 124 (wahrscheinlich ist das der rote Farbstoff). 7: Wieder diese unangenehmen Konfettihorden, die das Bild durchwandern, diesmal als russische Militärparade von links nach rechts, auf die in Wolken träumende Frau Amos zu. Die Frau Amos macht die ödesten Städte und grauesten Pflaster zu etwas verträumten. In chinesicher oder japanischer Schrift steht wohl: "alles Tröten außer Tori" oder so, oder ist sie die Elfe, die Königin des Westens, welche den Bärchis Wünsche erfüllt (SInne verwirrt?). 8: farblich ein sehr angenehmes Bild. Irgendjemandes Portrait hats da Bildmittig zerrissen … kein Wunder, wenn einem Bäume in die Frisur wachsen oder langbeinige Schönheiten einem die Haxn in die Gosch strecken. Überlegte lange, wer das Portrait sein könnte … habe aber keinen Dunst. Schließlich lernen wir noch, daß man nach neuen Methoden der Kunstvermittlung (rechts oben) damit begonnen hat, alte Häuser von unten nach oben abzutragen (rechts unten). 9: Iiiii, grün, rot und gelb, dazu Haut und Zähne, Poren und Pusteln, Katzen und Froschaugen und so einroter Blobb, als ob ein Film durchbruzelt. Schnell weiter, Bild unangenehm. 10: das nenne ich mal eine komfortable Farbeinrichtung. Ein Kapitän kümmert sich um mich, in einer umgebauten Schuschachtel (rechts unten) begeben wir uns auf große Reise, man begegnet sich und das macht gute Laune, schließlich wird ein feiner (chinesischer Max Rabe) unterhaltsame Lieder singen auf der Reise (Programmankündigung in rot). Nur der überstressten Frau unten rechts explodiert gerade der Kopf, aber es kann halt nicht jeder Glück haben. 11: ich glaube, dies ist mein absoluter Liebling. Ein 40 Meter großes Molekül (links unten) ist in der Gobiwüste gelandet, stößt grüne Flocken aus und rotzifferntragende Desingeruhren. Oben sehen wir die Werte an seltsamer Strahlung, welche von den Wissenschaftlern gemessen werden. 12: der Händekrieg. Das tödeliche Bazillis (links oben in blau) ist nur überwindbar, wenn man die entsprechende, sauschwere und wahnsinnig esoterische altindische Zenrunenfingerhaltung einnimmt, wie links unten abgebildet. Das Nackedei rechts ist schon ganz gut dabei und hat deshalb ein Waldgrundstück als Belohnung in Aussicht (Kries, rechts oben). Der Chef des Sicherheitsdienstes hat derweil probleme mit seinem Genpool (Käfer, mittig). 13: ähnlich stark wie 11. Hier breitet sich ein Leben aus, aber auch ein Fragezeichen. Traut sich das Musenmännlein mit seiner Fidel hinzu um Laune aufzubessern (rechts oben)? 14: Bach und schon sehen wir diese Farbklänge (mittig oben) und sind so hin- und weg, daß der Name zweimal auftaucht, auftauchen muß: Bleistiftgeschrieben und als lockerer Bar-Schriftzug. Nicht zu vergessen, daß JS Bach sich sein Lebtag außschließlich und nur von Birnen ernährte (links unten) und das deshalb, weil für ihn diese Frucht mit der geheimen Kraft des Mondes (unten mittig) korrespondierte, immerhin geben die Goldbergvariationen die verschiedenen Mondphasen in Variation wieder (von Neumond zu Neumond). Aber wer außer Dir großem Kenner und mir kleinen Beisitzer sind diese biographischen Geheimheiten des Meisters schon bekannt. 15: aus der Reihe: wie mache ich mit magenwringenden Farbklängen schöne Bilder! Zuerstmal mit Gott telefonieren (eben nicht mit E.T.), dann dumme aufdringliche Mädels in Kästchen sperren und in einen Vollzug setzten und ins All schießen. Oder ist das schlicht eine subversive MTV-Anzeuge für Mikrowellenherde (rechts unten im rosa Kastl)? 16: kann ich nix zu sagen außer: find ich nicht gut. Dieses blöde Gauss-Schauern der Konfetti wieder. Die arme 16. eventuell gibt es unter Kulturberichterstattung mehr davon. |
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